Über Pilgerschrofen und Apostelgrat zum Säuling

Nachdem wir eine Woche um das Wetter gebangt hatten, starteten wir doch recht zuversichtlich am Freitagnachmittag von der Savoyer Au aus nach Pflach, um den Säuling im Allgäu über den Apotstelgrat in Angriff zu nehmen. Kurze, schöne Kletterstellen und 2 Abseil- und eine gesicherte Abkletterpassage waren versprochen.Wir waren gespannt, was uns da erwarten würde.

Nach staufreier Anfahrt hatten wir in eineinhalb Stunden das Säulinghaus über den schönen Steig durch den Wald rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreicht.

Der Wirt machte uns allerdings keine große Hoffnung, dass am Samstag der Regen ausbleiben würde.

Beim Frühstück entschieden wir, die Tour wie geplant anzugehen und zu hoffen, dass der Deutsche Wetterdienst mit seiner Vorhersage sowie verschiedene Regenradar-Apps recht behalten würden und dass es nicht regnen würde.

Spektakulär ging es auch schon los: eine fast schon kitschige Morgenstimmung und dann 10m entfernt von uns ein kapitaler Steinbock, der gemächlich am Rand einer kleinen Schuttrinne bergab an uns vorbeilief. Auf unserem weiteren Weg zum Fuße des spitz aufragenden Pilgerschrofen (Einstieg in die Kletterpassage) tauchte ein weiterer Steinbock, wohl eher eine Steinböckin, noch näher vor uns auf. Sie ließ sich von uns nicht beunruhigen und schien, uns den Weg zu zeigen, führte uns aber in die Irre.

Mit den Wegmarkierungen vom Vortag war es nämlich vorbei, also galt es, gemeinsam nach Trittspuren Aussicht zu halten und den richtigen Weg zu finden. Mit den Wegmarkierungen vom Vortag war es nämlich vorbei, also galt es gemeinsam nach Trittspuren Aussicht zu halten und den richtigen Weg zu finden.

Einen kurzen Moment der Orientierungslosigkeit nutzte Josef dazu, uns zu zeigen wie man sich in fast auswegloser Situation mit einem Fixseil um einen Baum sicher wieder abseilen kann.

Bald war das Gipfelkreuz des Pilgerschrofen erreicht und die Herausforderung Apostelgrat war da. Ab sofort durfte gekraxelt werden, was uns großen Spaß gemacht hat. Mit der Ausgesetztheit kamen wir gut zurecht und wir konnten die Ausblicke auf die Füssener Seen, die Märchenschlösser und die grandiose Umgebung wahrnehmen. Bei sonnigem Bergwetter wäre das sicherlich noch reizvoller gewesen. Aber wir konnten alles in Ruhe genießen, viele waren am Grat nämlich nicht unterwegs.

An den Abseilstellen wurde schließlich das scheinbar nigelnagelneue Seil mit den ersten Gebrauchtspuren versehen, denn mittlerweile hatte es leider doch angefangen zu nieseln, und unsere Tritte etwas rutschig werden lassen. Zum Glück wurde der Regen nicht stärker und der Rest des Grates konnte trotz nicht mehr optimaler Bedingungen problemlos von allen gemeistert werden. Nach gut 4 Stunden war schließlich die Säulingwiese erreicht und die Kletterei leider wieder vorbei. Nach dem Ablegen unserer Kletterausrüstung waren wir nach einer weiteren Viertelstunde auf dem Säulinggipfel und auch wieder unter zahlreichen Wanderern. Die Fernsicht ließ zwar zu wünschen übrig, konnte unserer Freude über die gelungene Tour aber keinen Abbruch tun. Beim Abstieg machte sich noch eine Trinkflasche selbständig, die konnte allerdings wiedergefunden werden.

Nach einer stärkenden Suppe machten wir uns bei Sonnenschein auf den Weg zum Auto und waren am frühen Abend wieder zurück in Freising.

Danke für eine eindrucksvolle kleine Klettertour, Josef!

Wolfgang, Martin und Barbara

Suche
Archiv