NEU: Kraut des Monats (3)

Gelber Enzian (Gentiana lutea)

Ja, ja, so gelb, gelb, gelb blüht der Enzian!

Weltweit gibt es zwischen 300 und 400 Enzianarten, die hauptsächlich im Gebirge vorkommen. Der Gelbe Enzian ist mit seiner Blütenfarbe eher ein Außenseiter, denn die meisten Enziane sind, wie schon Heino so treffend sang, blau. Auch in seinem Wuchs hat der gelbe Enzian nicht viel gemeinsam mit seinen berühmteren Verwandten, denn im Gegensatz zu diesen kann er eine stolze Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen. Zum ersten Mal blüht er erst mit 10 Jahren, kann dafür aber bis zu 50 Jahre alt werden.

Obwohl der Gelbe Enzian wie alle anderen Enzian-Arten unter Naturschutz steht, ist er gar nicht so selten, eher im Gegenteil. Besonders gern wächst er auf Almweiden und kann dort sogar zum Unkraut werden, da er von den Kühen nicht gefressen wird. Das ist verständlich, denn der Gelbe Enzian schmeckt extrem bitter.

Und damit wären wir bei der Verwendung: Die getrocknete Wurzel hilft durch ihre Bitterstoffe bei Appetitlosigkeit und Verdauungsschwäche. Man kann sie als Tee einnehmen oder aber in einer viel bekannteren Form: Als Schnaps. Und anders als die Etiketten von tausenden von Schnapsflaschen behaupten, ist in dem bekannten Enzianschnaps nicht der marketingfreundliche Echte Enzian enthalten, sondern fast immer der Gelbe Enzian. Die Pflanzen für die Schnapsherstellung werden allerdings speziell angebaut. Wild dürfen sie nicht gesammelt werden, denn der Gelbe Enzian steht wie gesagt unter Naturschutz. Außerdem kann man ihn, wenn er nicht blüht, mit dem giftigen Weißen Germer verwechseln. Schnapsfreunde sollten die Pflanze also lieber nur anschauen und den Enzianschnaps auf der nächsten Hütte kaufen.

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