Der letzte Freitagnachmittag im November und das Wetter so, wie man sich Novemberwetter vorstellt: Über Freising hängt eine dichte graue Wolkendecke und es regnet, als wir in Richtung Berge aufbrechen. Ziel ist, wie es bei uns schon fast zur Tradition geworden ist, die Freisinger Hütte im Längental. Dieses Jahr etwas später als gewohnt, war die Hütte im anvisierten Zeitraum doch nur noch an einem einzigen Wochenende frei.
Vom Winterwunder war dann beim Aufstieg zur Hütte aber noch gar nichts zu spüren, auch im Längental regnete es beständig. Einige von uns erwischte es schließlich so sehr, dass uns der Ofen im Trockenraum schon an diesem, ersten Abend gute Dienste leistete. Wenigstens war zu diesem Zeitpunkt der Aufenthaltsraum schon beheizt und das Abendessen zubereitet, ein kleiner Teil von uns war aus logistischen Gründen bereits ein wenig früher angereist und hatte das Kochen übernommen. Als der Abend langsam zur Nacht wurde und die Temperaturen sanken, entschied sich der Regen schließlich zu Schnee zu werden und der nächste Morgen hielt etwa fünf bis zehn cm davon im Hüttenumfeld bereit.
Also doch noch eine wunderbar winterliche Landschaft in der wir nun wandernd unterwegs waren. Wir machten uns auf, und auf Umwegen ging es Richtung Probstenwand. Mangels Weg wurde es alsbald ein wenig abenteuerlich, so ein nasser schneebedeckter Hang kann doch auch mal ein bisschen rutschig werden. Doch schließlich konnte dieses Hindernis überwunden werden, ebenso wie die mit zunehmender Höhe immer dicker werdende Schneedecke und einige Latschenkiefern. Gestoppt wurden wir erst durch einen weiteren Steilhang an dessen oberem Ende zudem auch noch einige Felsen angeordnet waren. Hier mussten wir feststellen dass die Überwindung dieser Passage nur unter einem etwas zu hohen Risiko möglich gewesen wäre. Wir entschieden uns also umzukehren und verlegten die Gipfelbrotzeit kurzerhand auf den Abstieg. Dieser wäre anschließend weitestgehend unspektakulär vonstattengegangen, hätte nicht am Ende doch noch jemand eine Schneeballschlacht angezettelt. Und so mussten auch am zweiten Abend wieder einige Kleidungsstücke und vor allem Wanderschuhe trockengeheizt werden. Der obligatorische Schweinebraten schmeckte uns aber auch ohne erreichten Gipfel, schließlich hatten wir auch so eine interessante Wanderung hinter uns und ganz nebenbei haben wir im Längental ja noch nie unser Ziel erreicht wenn Schnee lag.
Für den nächsten Tag blieb uns leider nur noch übrig die Hütte aufzuräumen und uns auf den Rückweg zu machen, für eine weitere Wanderung war leider keine Zeit mehr, und vielleicht konnte auch das ein oder andere Paar Wanderschuhe feuchtigkeitsbedingt auch nicht mehr viel länger als unbedingt nötig getragen werden. Wir hatten trotz allem wieder einmal unseren Spaß und erneut ein schönes Wochenende im Längental.
Bene
