Klettersteigkurs um Rovereto

Das Begehen von Klettersteigen erlebt einen Boom wie nie zuvor.  Verständlich, weil  das „Wandern in der Vertikalen „  anspruchsvolle körperliche Betätigung bei geringem Ausrüstungsaufwand, spannende psychische Herausforderung, einfache Erlernbarkeit, großes Abenteuer bei relativ geringem Gesamtrisiko bietet.
Das Thema Klettersteig scheint auf den ersten Blick trivial – es gibt eine permanente Sicherungsmöglichkeit, Orientierungsprobleme bestehen in der Regel nicht und die Infrastruktur ist gut aufbereitet. Dennoch muss klar sein, dass das Begehen von Klettersteigen mit Risiken verbunden ist. Bei unzureichender Vorbereitung, mangelhafter Ausrüstung oder falschem Verhalten besteht Absturz- und somit Lebensgefahr.

Bereits seit mehreren Jahren bietet die Sektion Freising des DAV deshalb einen Einsteigerkurs an, um Interessierten die Risiken dieser Bergsportart bewusst zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbständig Touren zu planen und durchzuführen.

Der diesjährige Kurs begann im April mit den theoretischen Grundlagen und insbesondere mit der Erklärung der Funktionsweise der Hilfsmittel und deren Einsatz. Wie üblich wurde dann das erlernte sofort im Sporthaus Schuster in München in der Praxis angewandt. Für manchen der Teilnehmer war das Klettern an diesem knapp 25 m hohen Übungsklettersteig die erste Erfahrung mit der Vertikalen. Ziel dieser Übungen war es u.a., die Handhabung der Sicherungsmittel im „Echtbetrieb“ zu erlernen, Ängste zu überwinden und – wenn das alles klappt, etwas Spaß zu haben.

(Anmerkung der Redaktion: nach den Bildern gehts mit dem Bericht weiter)

Überlebt haben es alle Teilnehmer, so dass wir an Christi Himmelfahrt zu zehnt nach Rovereto fahren konnten, wo es dann in leichteren Klettersteigen in der Natur zur Sache ging. Das von Anne ausgesuchte Quartier war hervorragend, das Essen ausgezeichnet und auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.
Die Begehung des Fennbergklettersteigs war die erste Tour. Bestes Wetter, keine Gedrängel vor den Leitern, herrliche Tiefblicke ins Etschtal – was will man mehr?

Den Ausrutscher einer Teilnehmerin nutzen Anne und ich als Aufhänger für eine Einführung in die Sicherungstechnik, so dass wir nach der Begehung des Klettersteigs durch den Rio Sallagoni noch etwas Standplatzbau, Nachsichern und diverse Flaschenzüge üben konnten. Die trockene Theorie wurde durch Eiskonsum im nahen Städtchen Dro kompensiert.

Am letzten Tag (Sonntag) drohte, wie jedes Jahr, der Rückreisestau, dem wir durch einen Besuch Roveretos ein Schnippchen schlagen konnten. Gegen Mittag fuhren wir nach Norden, wo wir durch den Burrone di Mezzocorona stiegen. Ein leichter, familientauglicher Klettersteig durch eine Schlucht mit beeindruckenden Wasserspielen. Dann gab es noch Pizza auf der Piazza und eine störungs- und staufreie Rückfahrt nach Freising.

Soweit der übliche, knappe Bericht. Zwischendrin versuchten wir die acht Teilnehmer in die Geheimnisse der Tourenplanung (Gebrauch von Karten und Literatur) einzuweihen und ihnen ein paar Kniffe und Tricks beim Klettern u.v.a. zu vermitteln. Ich hoffe, dass etwas angekommen ist und das Ganze nicht zu trocken und theoretisch war (der Verdacht lag angesichts des abendlichen Getränkekonsums zumindest nahe).

Vielen Dank an Anne, als Organisatorin und Trainerin und natürlich an das Team, das diesmal aus Meriam, Sebastian, Nadja, Robert, Julia, Sabine, Isabell und Andrea bestand. Eine sehr angenehme und liebenswerte Gruppe. Danke auch an die Verantwortlichen und die Mitarbeiter des Sporthauses Schuster. Die Organisation und die Kommunikation klappte immer wie am Schnürchen.

Manfred Kastlmeier

 

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