Hochtourenkurs 2023

Hochtourenkurs unter Aufsicht des Großglockners

Am 23.06. um 7:00 Uhr gings an der Geschäftsstelle des DAV Freising los. Neun motivierte Kursteilnehmer (plus zwei „Zusteiger“ in Holzkirchen) und die Kursleiter Diana, Sepp und Jens bildetet Fahrgemeinschaften und starteten Richtung Großglockner Hochalpenstraße. Auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe angekommen, wurden die Tourenklamotten angelegt und bei noch (!) angenehmen Temperaturen, kaum Wind und leichtem Nieselregen, Richtung Oberwalder Hütte aufgebrochen. Nach kurzer Zeit frischte der Wind auf, der Niederschlag nahm zu, die Temperaturen vielen und die Sicht wurde zunehmend schlechter. So wurde der Aufstieg zur Oberwalder Hütte buchstäblich eine Zitterpartie. Nass und durchgefroren in der Hütte angekommen, waren die Plätze am Kaminofen heiß begehrt und schnell voll belegt. Nachdem es Abendessen gab und wieder alle aufgetaut waren, ging es in den Seminarraum zur Knotenkunde. Die drei Kursleiter zeigten dabei alle wichtigen Knoten, die auf Hochtouren sitzen müssen und die Kursteilnehmer übten fleißig.

 

 

Der begehrteste Platz nach dem winterlichen Aufstieg zur Oberwalder Hütte

Am nächsten Morgen war vorerst keine Besserung des Wetters in Sicht. Daher wurde nach dem Frühstück erstmal Wissen zur Tourenplanung vermittelt. Anhand von Kartenmaterial, Kompass und viel Erfahrung der Kursleiter, konnten die Teilnehmer viel Wissen mitnehmen. Zwischendrin wurden die Kursleiter mit vielen Fragen gelöchert und alle konnten mit Kompass und Karte üben. Kurz vor Mittag war dann Besserung des Wetters in Sicht. Bei bedecktem Himmel konnten nun Spaltungsrettungstechniken im Schneefeld neben der Hütte geübt werden. Knurrende Mägen haben daraufhin alle wieder in die Hütte gezogen. Nach einer anständigen Jause gings dann wieder raus. Selbstrettung aus der Spalte war angesagt. Mit Prusik und Gardaklemme wurde sich an einer Stelle der Hütte Meter für Meter am Seil hochgearbeitet. Beim darauffolgenden Abendessen saßen dann 12 rote Waschbären am Tisch. Hat sich der bedeckte Himmel doch als tückisch erwiesen.

Sonntag ist Gipfeltag! Schon am Morgen begrüßte der Großglockner bei strahlendem Sonnenschein die Hüttengäste. Die Motivation auf den Gipfel des Johannisberg zu steigen wuchs damit rasant an. Nach dem Frühstück musste nur noch die Ausrüstung angelegt werden und dann gings los. In drei Seilschaften ging es über den Gletscher zum Johannisberg. Aufgrund der guten Tourenplanung am Vortag kamen auch die erlernten Spaltungsrettungstechniken nicht unter Realbedingungen zum Einsatz. Wieder zurück an der Oberwalder Hütte wurde sich bei wolkenlosem Himmel mit Blick auf den Großglockner erstmal erholt. Danach ging es nochmal an eine eingerichtete Stelle, um Standplatzbau und abseilen zu lernen und üben. Am Abend gab es dann zum Abendessen noch ein Gruß des Hauses. Alle haben sich sehr über die Tube After Sun der Hüttenwirtin gefreut.

Am Montag ging es dann noch in den Gletscherbruch. Hier wurde Steigeisen- und Pickeltechnik gelehrt und geübt. Zudem konnte jeder eine Eisschraube eindrehen. Standplatz im Eis und Abalakov Eisuhr durften auch nicht fehlen. Zurück an der Hütte gab es noch eine kleine Stärkung und danach wurde Richtung Kaiser-Franz-Josef-Höhe aufgebrochen. Bevor der Touristenmagnet erreicht wurde, hat sich ein Schneefeld beim Abstieg dann noch zum Üben der Bremstechnik beim Abrutschen angeboten.

Am Ende sind alle mit viel neuem Wissen, schönen neuen Bekanntschaften und einem Grinsen im Gesicht zuhause angekommen. Ein großer Dank geht dabei an unsere drei Kursleiter Diana, Sepp und Jens. Mit viel Engagement und aufgrund viel Erfahrung konnten wir Teilnehmer viel für unsere zukünftigen Touren mitnehmen und keine unserer Fragen (und es waren viele) blieb unbeantwortet.

Unser Hochtourenkurs 2023 auf der Oberwalder Hütte

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