Kraut des Monats (5/25)

Bergflockenblume (Centaurea montana)

Mit ihren tiefblauen, fransigen Blüten wird sie oft für eine Kornblume gehalten, und das ist verständlich, denn beide gehören zur Gattung der Flockenblumen. Doch während die Kornblume, wie der Name sagt, in Getreidefeldern vorkommt (zumindest an deren Rändern, wo meistens nicht ganz so viele Pestizide landen), bevorzugt die Bergflockenblume nährstoffreiche, gut wasserversorgte Böden in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, wo sie bis in 2200 m Höhe hinaufklettern kann. Besonders gerne wächst sie in lichten Gehölzen und an sonnigen Waldrändern.

Die hübschen Blüten, die außen blau und in der Mitte rötlich-violett sind, findet man von Mai bis in den August, und zwar nicht nur im Gebirge, sondern mittlerweile auch in zahlreichen Gärten, wo sie als robuste Zierpflanze oft in Staudenbeete zu sehen sind. Sie werden gerne von Hummeln und Bienen besucht.

Die Bergflockenblume hat eine recht große Verwandtschaft. Über 500 verschiedene Arten gehören zur Gattung der Flockenblumen, die allermeisten davon kommen nur in Europa vor. In der Volksmedizin wurden die Flockenblumen früher oft als Wundheilmittel, bei Halsentzündung oder Zahnfleischbluten verwendet. An diese Verwendung erinnert auch ihr lateinischer Name Centaurea, der auf den Zentauren Chiron zurückgeht. Der soll mit einer Kornblume eine Wunde am Fuß des Helden Achilles geheilt haben (bei seiner zweiten Fußverletzung hatte Achilles dann wohl dummerweise keine Kornblume mehr zur Hand). Tatsächlich ist heute bei den Flockenblumen eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. Wer sich also bei der nächsten Bergtour eine Wunde zuzieht (am Fuß oder auch anderswo) und gerade keine Kornblume dabeihat, muss sich nicht wie Achilles in sein Schicksal ergeben, sondern kann zur Not auch einmal die Bergflockenblume als erste Hilfe verwenden.

Text: Annemie Kastlmeier
Bilder: Pixabay

 

 

 

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