Hochtourenkurs 2022

Auch in diesem Jahr fand der Hochtourenkurs der DAV Freising statt. Wie groß die Lernbereitschaft war, merkte man bereits bei der Anmeldung, 3 Tage nach Veröffentlichung des Kursprogramms war das Kontingent bereits ausgeschöpft. Dank einer Warteliste konnten die (Corona bedingten) Ausfälle fast vollständig kompensiert werden und somit zogen 11 Teilnehmer (inkl der 3 Trainer) mit ihren Trainern los, um am Fuße des Großglockners alles zu erlernen was nötig ist, um den Berg nicht nur von unten bestaunen zu dürfen.

Der relativ langen Anreise geschuldet, ging es am Freitag bereits um 6:30 los, was der Stimmung keinen Abbruch tat. Gute 4 Stunden später wurden die Rucksäcke angelegt zum ca 2,5 Std langen Aufstieg  von der Kaiser-Franz Josef-Höhe durch den Gamsgrubentunnel zur Oberwaldhütte.

Um den Freitag noch sinnvoll zu nutzen wurden die benötigten Knoten wie der klassische Sackstich, Schmetterlingsknoten, Achterknoten, Prusik und (Halb-)Mastwurf für die kommenden Tage geschult und fleißig geübt. Zum Abschluss stand dann noch das richtige Anseilen auf dem Plan, was zwar mit viel Interesse verinnerlicht wurde aber auch zur völligen Durchweichung aller Beteiligten führte. Nach dem Abendessen trudelten noch zwei Nachzügler ein und die nun komplettierte Gruppe konnte den Abend bei Bergsteigeranekdoten ausklingen lassen.

Bilder für größere Darstelltung anklicken

Die Nacht verlief dann für den einen erfolgreicher als für den Anderen aber dank einer sehr angenehmen Startzeit, waren zum gewünschten Start alle anwesend und schon sehr gespannt was und wie die angesprochenen Trainingsziele gelehrt und trainiert werden. Zunächst wurde direkt das vom Vortag erlernte umgesetzt, drei Seile wurden mit Achter und Schmetterlingsknoten so vorbereitet das wir in einer 3er und zwei 4er Seilschaften in den Übungsvormittag starten konnten. Dank der auf fast 3000m gelegenen Hütte sind die Trainingsplätzen in Kürze zu erreichen und so konnten Diana, Jens und Sepp mit ihrer jeweiligen Seilschaft den Bau des T-Ankers und die darauf aufbauende „Lose-Rolle“ erstellen. Jede Position der Spaltenbergung wurde so unter der Führung der Trainer von jedem Teilnehmer mindesten einmal durchgeführt. Anschließend wurde noch die Bergungsart „Mannschaftszug“ simuliert bevor es in eine kurze verdiente Mittagspause ging. Gestärkt und ausgeruht ging es am Nachmittag an der Terrasse hängend um die Selbstrettung, an 3 Seilen hingen die Teilnehmer, fleißig wurden Prusiken und Reepschnüre gebunden und mal schnell mal langsam der eigene Körper in die Höhe gewuchtet.

Im weiteren Verlauf hieß es „Steigeisen an“ und ab auf den Gletscher. Mit beeindruckender Sicht auf das Glocknermassiv marschierten wir wieder in 3 Seilschaften in Richtung des ebenfalls durch aus beeindruckenden Johannisbergs. Am oberen Rand des Pasterze Gletscherbruchs lernten wir das sichere überqueren von Spalten und hatten auch immer wieder Zeit für Zwischenfragen zur Umgebung, richtigem Verhalten und Erkennen von Gefahren. Am Zielort angekommen wurde uns hier das richtige Gehen mit Steigeisen vermittelt, „Allzacken“ und „Frontalzacken“ Technik stand auf dem Programm und wie nicht nur der Fuß zu positionieren ist, sondern die gesamte Haltung wurde hier vermittelt.

Von der Sonne geröstet, einen ganzen Tag Training in den Knochen aber mit guter Stimmung wurde bei erneut hervorragender Verköstigung über das erlernte und anstehende Touren (um das Gelernte auch gleich um zu setzen) bis in den späten Abend zusammen gesessen. Am Sonntag und Abschlusstag war noch Abseilen, Selbstrettung mit „technischen Hilfsmitteln“ wie der Micro Traction, Basic und Tibloc auf dem Programm. Auch hierfür gibt es in naher Umgebung zur Hütte hervorragende Trainingsbedingungen und so blieben hier keine Wünsche offen. Vor dem Abstieg wurde von einigen nochmal die Hütten-Essenkarte gezückt und bei bestem Wetter über das Wochenende philosophiert. Zum Abschluss wurde beim Abstieg im zu überschreitenden Schneefeld das richtige Verhalten (Stoppen) beim Abrutschen auf Schnee und Eis beigebracht.

Abschließend noch ein paar Worte zum Trainer Team. Die Organisation von Sepp, Diana und Jens war einfach super. Die zu vermittelnden Punkte wurden mit einbeziehen der Teilnehmer so umgesetzt das kein Wunsch offen blieb. Keine Frage blieb unbeantwortet und sollte mal jemand eine Tätigkeit noch mal sehen oder machen wollen, war dafür immer Zeit, so das wirklich jeder Teilnehmer mit einem guten Gefühl nach Hause fahren konnte.

Suche
Archiv