Herrliche Schneeschuhtage im Münstertal/Ofenpass

  • Tour Munt Buffalaro

Die Anreise von Freising ins schweizerische Münstertal erfolgte in zwei Gruppen. Ein Teil reiste mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Auch wenn die Reise zeitaufwändiger war als mit dem Auto, so erreichten wir doch alle Anschlüsse pünktlich und genossen die Fahrt durch das frühlingshafte Allgäu und entlang der Westspitze des Bodensees. Bei der letzten Etappe mit dem Postbus über den Ofenpass genossen wir fantastische Ausblicke auf die hohen schneebedeckten Gipfel der Zentralalpen. Im kleinen Ort Valchava befand sich unser Hotel Central La Fainera direkt gegenüber der Haltestelle. Die Fassade dieses Hauses aus dem 16. Jahrhundert ist farbenfroh von einheimischen Künstlern gestaltet und erlaubt Einblicke in die Geschichte und Philosophie des gastfreundlichen Hauses. Da die Autofahrer-Gruppe bereits ausgeruht auf uns wartete, starteten wir kurz darauf zu einer leichten Eingehtour direkt vom Hotel über schneebedeckte Hänge auf den Spuren des Bärenthemenweges zum nächsten oberhalb gelegenen Ort Fuldera. Dank genialer Vorausplanung unseres Tourenleiters Ulrich Kias wurden wir dort bei der Butia Fuldera zu einem Neujahrs-Apero mit Glühwein und leckeren lokalen Spezialitäten eingeladen. Die Rückreise traten wir mit dem Postbus an. Nach einer kurzen Sauna-Runde im Hotel trafen wir uns zum köstlichen Abendessen aus mehreren Gängen mit regionalen, frisch zubereiteten Bioprodukten. Für kurzzeitige Verwirrung sorgte die gleichzeitige Anwesenheit einer Schneeschuhgruppe des DAV-Summit-Clubs. Aber nach kurzer Zeit hatte wir den richtigen Sitzplatz und das passende Tablett für die Tourentee-Thermoskanne gefunden.

Für unsere erste Schneeschuh-Tagestour fuhren wir zunächst mit dem Postbus über den Ofenpass zu unserem Startpunkt am Gasthaus Buffalora. Mit Blick auf unser Ziel wanderten wir über die weite Ebene der Alp Buffalora hinauf zur Alphütte. Danach ging es durch ein Zirbenwäldchen auf die Hochfläche. Flachere Passagen wechselten sich mit steileren ab und bald schon gelangten wir auf den Gipfel des Munt Buffalora (2.630 m). Zurück im Hotel genossen wir Kaffeepause, Sauna und das fantastische Abendessen.

Unseren zweiten Tourentag starteten wir mit dem Skibus zur Talstation des Skigebietes Minschuns. Bei strahlendem Sonnenschein stiegen wir am Rand des Skigebietes aufwärts, während gleichzeitig im unteren Bereich ein Schlittenhunderennen stattfand, das uns zu einer kleinen Änderung der geplanten Route zwang. Über eine weite, menschenleere Ebene mit herrlich glitzerndem Schnee folgten wir den früheren Spuren anderer Schneeschuhgeher. Anschließend ging es durch Arvenwäldchen im leichten Abstieg bis zur Alp Champatsch und weiter hinab nach Lü (1.913 m). Der Name der bis zur Gemeindefusion in 2009 höchstgelegenen Gemeinde Europas steht für das Sonnenlicht, dass wir an diesem und dem nächsten Tag ausgiebig genießen konnten. Dort in Lü wärmten wir uns im Gasthof Hirschen bei Kaffee und Kuchen wieder auf.

Am dritten Tag starteten wir wieder bei strahlendem Sonnenschein von Lü aus in Richtung Muntet/Piz Terza. Der Weg führte uns erst über die Forststraße und dann über offene tief verschneite Hänge zur Alp Valmorain und Alp Tabladatsch und weiter hoch zur Fuorca Sassalba (2.614 m). Der Name dieses Sattels zwischen den Gipfeln Muntet und Piz Terza steht für „Pass des Weissen Steines“. Bereits von hier hatten wir einen herrlichen Blick auf die Alpenkette mit dem Ortler. Der Weg zum Gipfel des Muntet war dann etwas beschwerlich bei dem vorgefundenen hart gepressten Schnee, der aussah wie Sanddünen.

Das Abschiedsabendessen im Hotel fand in der Stüvetta (Arvenstube) – einem holzvertäfelten und (wie eigentlich alles im Hotel) geschmackvoll dekorierten Gastraum – statt. Unser Abendmenü war diesmal eine Überraschung und übertraf wieder alle Erwartungen sowohl der Fleischliebhaber als auch der Vegetarier. Zum Abschied bedankte sich unsere Gastgeberin noch mit einer Runde ihres hausgemachten Schafgaben-Likörs für unseren Besuch. Sehr gerne kommen wir wieder in dieses außerordentlich gastfreundliche Haus.

Wir bedanken uns im Namen der gesamten Schneeschuh-Gruppe für die tolle Tourenplanung und -leitung bei Ulrich Kias. Wir freuen uns schon auf die nächsten Touren mit Dir!

Martina Hofmann und Andreas Kämper

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