Bergsteigen in Irland

Die grüne Insel, bietet ein faszinierendes Spektrum verschiedenartigster Landschaften, die wie geschaffen fürs Wandern sind. Bereits im Jahr 2017 unternahm unsere Sektion eine Reise in den Südwesten Irlands.

In diesem Jahr folgte nun eine Tourenwoche im Nordwesten der Insel, in den Counties Gallway und Mayo. In Cong, einem verschlafenen irischen Dorf fanden wir eine ausgezeichnete Ferienwohnung und unternahmen von dort aus verschiedene Touren, die uns auf einige Gipfel mit unaussprechlichen Namen aber auch an die Küste mit ihren herrlichen Sandstränden führten. Auf diesen Wanderungen durch unberührte Täler, steile Rampen und über endlose Grate wurde auch immer wieder die Spuren der wechselvollen Geschichte Irlands sichtbar. Hinterlassenschaften von Kelten und Wikingern liegen am Wegesrand und die Ruinen mittelalterlicher Burgen und Klöster prägen die Landschaft.

Doo Lough

Höhepunkt der Reise war zweifelsohne die Besteigung des Mweelrea. Dieser 814 m hohe Gipfel bot nach einem schweißtreibenden, weglosen Aufstieg einen grenzenlosen Blick über den Atlantik und die vorgelagerten Inseln. Wir hatten großes Glück, denn an diesem Tag herrschte in Irland Sommer. Das bedeutete angenehme Temperaturen und strahlender Sonnenschein mit ungetrübter Fernsicht. Der Abstieg führte uns über einen Grat, im steten Auf und Ab über mehrere Gipfelchen zurück zum Doo Lough. Einen Weg gab es natürlich nicht, stattdessen Farn und grasige Steilflanken, Sumpf und immer wieder Felsen. Nach gut sieben Stunden, 20 Km „Weg“ und etwa 1300 Aufstiegsmetern erreichten wir das Südende des Sees, wo uns im Abendlicht die Klänge eines Dudelsackes verzauberten. Am letzten Tag war nochmal Sommer angesagt. Wir kraxelten auf den Erisbec. Dieser felsige Gipfel ist zwar gerade mal 300 m hoch, liegt aber direkt an der Küste und so konnten wir auch hier den Blick über das Meer schweifen lassen. Zum Abschluss spazierten wir noch an weißen Sandstränden entlang und kühlten unsere heiß gelaufenen Füße im frischen Atlantikwasser. Den Sprung ins erfrischende Nass wagte aber keiner der Teilnehmer. Ganz im Gegensatz zu den Einheimischen, die diesen seltenen Sommertag ausgelassen genossen und fröhlich im Meer planschten.

Bilder für Vollansicht anklicken

Die Kultur kam auf dieser Reise natürlich auch nicht zu kurz. Wir besichtigten die Ruinen von Cong Abbey, eines Klosters, dessen Ursprünge in das 6. Jahrhundertzurückreichten und wanderten durch die weitläufigen Parklandschaften von Ashford Castle, einem der exklusivsten Luxushotels Irlands, bis uns ein freundlicher, aber bestimmt auftretender Hotelbediensteter das Weitergehen untersagte. Ursprüngliche Wälder, unverbaute Flüsse und zahllose Varianten der Farbe „Grün“ sind einige der Bilder, die wir zurück nach Hause mitnahmen. Natürlich durften auch die abendlichen Besuche in den örtlichen Pubs mit der Verkostung der örtlichen Bierspezialitäten nicht fehlen.

An allen Ecken und Enden Congs trifft man auf Schauplätze des Films  „The Quiet Man“ (deutsch: Der Sieger) von John Ford mit John Wayne und Maureen O’Hara in den Hauptrollen, der teilwiese dort gedreht wurde. Wir haben uns diesen Film natürlich angesehen, sind zu den  Drehorten  gepilgert und tranken in dem Pub „Pat Cohan“ unserer erstes Guinness.

Suche
Archiv